Nach einem zweieinhalbmonatigen Auslandsaufenthalt hat die Stiftung Deutsches Design Museum auch die zweite Phase ihres Kultur- und Bildungsprojektes in den USA zum Deutschlandjahr vollendet. Die im Dezember abgeschlossene Herbsttour war am 25. September gestartet, bereits im Frühjahr konnte das Roadshowprojekt „Discover Design – Discover Bauhaus“ mit großem Erfolg durchgeführt werden. Um den transnationalen Dialog auf ihre Art zu fördern, waren die Designbotschafter insgesamt rund sechs Monate im Live-Einsatz und vor Ort. Auf Rundreisen durch das Land wurden etwa einhundertzwanzig Workshops zum Thema Bauhaus und Zukunftsgestaltung für wechselnde Zielgruppen veranstaltet, oft mehrere am Tag. Erreicht wurden multikulturelle Metropolen und Ballungsgebiete, aber auch ländliche Regionen mit wenig Bevölkerungsdichte und geringerem Migrationsanteil.
Von Ost nach West, Nord nach Süd – neue Verbindungen erschlossen
Von Massachusetts bis Oregon, Wisconsin bis Texas oder Florida verzeichnet die Roadshow „Discover Design – Discover Bauhaus“ annähernd 2.700 Teilnehmende, hauptsächlich aus den Altersgruppen acht bis zwanzig Jahre. Die von Designern geleiteten Workshops haben Lernorte wie Schulen, Universitäten, Kulturzentren und Museen bewusst verwandelt. Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren dazu eingeladen, sie als temporäre Werkstätten und Zukunftslabore zu nutzen. Wie einst am Bauhaus konnte gelernt, diskutiert und im Rahmen eigener Entwürfe auch experimentiert werden. Designer Jan Christian Schulz, der die Tour im Herbst leitete, betont die Bedeutung solcher Freiräume: „Jugendliche möchten ihre Welt mitgestalten! Sie sind neugierig. Fakten und Theorie sind willkommen, wenn man sie praktisch nutzen und in den Alltag integrieren kann. Dafür geben wir Impulse.“
Design schafft mehr Freiraum im transkontinentalen Dialog
Auch für die „Wunderbar Together/Germany and the U.S.“ PopUp Touren, mit denen das Deutschlandjahr gefeiert wurde, hat sich die Stiftung Deutsches Design Museum an zahlreichen Locations engagiert. Zu den Auftritten bei protokollarischen Anlässen im Herbst zählten die Eröffnungen des neuen Goethe-Instituts und der Bauhaus Fotoausstellung in Washington D.C. sowie die „MAEA Conference: New Perspectives in Art Education“ in Boston. Begeisterte Schüler*innen und Lehrer*innen, Lob und Anerkennung offizieller Gäste haben den Erfolg der Roadshow von Stadt zu Stadt und von Staat zu Staat transportiert. Immer wieder entstanden spontan Nachfragen zu weiteren Workshop-Angeboten. Auf das Experiment Designwerkstatt ließen sich nicht nur Lernende, sondern auch Lehrende mit großer Bereitschaft ein. „Von diesem Erfolg sind wir fast überwältigt“, freut sich Lutz Dietzold, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands, „unser Pionierprojekt hat Gestalt angenommen und deutsch-amerikanische Freundschaften vertieft.“
Über das Jahr 2019 hinaus sollen die neu entstandenen Begegnungen fruchtbar bleiben. Auch für die Zukunft des transnationalen Dialogs Deutschland-USA gilt noch immer ein Bekenntnis, das seinerzeit am Bauhaus entstand: „Am Entwurf müssen Kopf, Herz und Hand beteiligt sein.“
Discover Design – Discover Bauhaus!
Nach dem interdisziplinären Ansatz der Bauhaus-Bewegung vereinen die Workshops amerikanische Schüler*innen und Lehrer*innen mit Designer*innen aus Deutschland. Sie arbeiten im Team, klären Grundfragen modernen Designs und übertragen elementare Bauhaus-Prinzipien auf gestalterisches Arbeiten. Kreative Fingerübungen im Design führen zu eigenen Entwürfen, die nach dem Modell des 10-Minuten-Stuhls entstehen. Plakatentwürfe visualisieren dann die zentralen Entwurfsideen.
Das Deutschlandjahr 2019 in den USA
macht die gewachsene Partnerschaft beider Länder sichtbar und vermittelt ein facettenreiches, aktuelles Deutschlandbild. Es intensiviert die deutsch-amerikanische Partnerschaft, die wir zur Lösung globaler Herausforderungen der Zukunft brauchen. Das Deutschlandjahr beruht auf einer Initiative des Auswärtigen Amtes. Durchgeführt wird es durch das Goethe-Institut, das seit über fünfzig Jahren in den USA landesweit aktiv ist. Das Programm wird unterstützt durch den Bundesverband der Deutschen Industrie, den Interessenverband der Deutschen Wirtschaft.
Ergänzende Informationen:
Interview mit dem Designer Jan Christian Schulz, 13. Dezember 2019
Roadmap Workshop-Tour von März bis Dezember 2019Kontakt:
Stiftung Deutsches Design Museum
Julia Kostial, Geschäftsführung
Friedrich-Ebert-Anlage 49 60327 Frankfurt am Main
T .49 (0) 69 - 24 74 48 638
kostial@deutschesdesignmuseum.de
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