Mit dem digital erschlossenen Fotobestand zur guten industriellen Formgebung der 1950er- bis 1990er-Jahre stehen einzigartige Bilddokumente und Metadaten zur Verfügung.
Um die Entwicklung vorbildlichen Produktdesigns zu dokumentieren und zu kommunizieren, hat der Rat für Formgebung von Mitte der 1950er- bis in die 1990er-Jahre eine stetig wachsende, analoge Bildersammlung nahezu enzyklopädischen Umfanges aufgebaut. Das Historische Fotoarchiv umfasst rund 40.000 Fotografien und wird seit 2015 von der Stiftung Deutsches Design Museum betreut. Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurden von 2018 bis 2020 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Fotothek in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) rund 20.000 Fotografien, ihre beschrifteten Rückseiten sowie rund 10.000 dazugehörige Registermappen mit weiteren Informationen systematisch erschlossen und digitalisiert.
Eine Quelle zur Erforschung des Designs der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Mit dem in seiner Komplexität einzigartigen Bild- und Datenmaterial stehen der fachspezifischen und interdisziplinären Forschung Dokumente von großem designhistorischen Wert in einer institutionellen Online-Quelle zur Verfügung. Die in der Deutschen Fotothek und in der Deutschen Digitalen Bibliothek verfügbaren Aufnahmen und Metadaten bieten unter anderem für Design-, Kunst-, Kultur-, Foto- und Wirtschaftshistoriker*innen vielfältige Möglichkeiten zur thematischen Recherche. Für die interdisziplinäre wissenschaftliche Erforschung der fotografischen Sammlung ist nicht zuletzt die Tatsache, dass die Fotoabzüge in ihrem Originalzustand erhalten wurden, von Bedeutung. Aber auch für die interessierte Öffentlichkeit birgt das nun online gestellte Foto- und Datenmaterial spannende Einblicke in die Design- und Fotogeschichte.
„Das in seiner Komplexität einzigartige Bild- und Datenmaterial erschließt den historischen Designbegriff der ,Guten Form‘ neu und macht nicht nur ästhetische, sondern auch technologische Entwicklungen der Jahre 1950 bis 1990 nachvollziehbar“, Lutz Dietzold, Geschäftsführer des Rat für Formgebung und Vorstand der Stiftung Deutsches Design Museum.
Produktgestaltung trifft Fotogeschichte
Die Archivalien erlauben es aber nicht nur, den Wandel in der Formgebung, neue Ansätze des Industriedesigns und der Ausstellungsgestaltung nachzuvollziehen. Die Aufnahmen dokumentieren auch ein Stück Fotogeschichte: Sie machen mit ausgewählten Fotograf*innen bekannt und zeigen Veränderungen der Perspektive und der Ästhetik der Werbe- und Sachfotografie von der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders bis zum Ende des 20. Jahrhunderts auf. Fotografen wie Willi Moegle oder Adolf Lazi sind in dem Bestand vertreten. Aber auch zahlreiche bemerkenswerte Werksfotografien der Unternehmen sind zu entdecken.
Leihgaben für Ausstellungsprojekte
Anfragen zu Leihgaben, Nutzungsrechten und Publikationen können über die Website der Stiftung Deutsches Design Museum gestellt werden.
Neben dem unkomplizierten Zugriff auf alle erschlossenen Fotografien über die Datenbanken der Deutschen Fotothek und der Deutschen Digitalen Bibliothek, kann nach Absprache auch weiterhin für Recherchen und Forschungszwecke das Historische Fotoarchiv in Frankfurt am Main besucht werden.
Der Bestand des Historischen Fotoarchivs ist verfügbar unter:
www.deutschefotothek.de/gallery/freitext/sddm_hf*
https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de
Stiftung Deutsches Design Museum
Unter den Arbeitsschwerpunkten Fördern, Vermitteln, Sammeln, Diskutieren engagieren wir uns für ästhetische Bildung, mehr Kreativität und ein neues Designverständnis zur Mitgestaltung der Umwelt. Die 2014 gegründete Bildungs- und Kulturinitiative Entdecke Design hat bisher über 20.000 Schüler*innen und Multiplikator*innen erreicht. Ebenso engagiert sich die Stiftung für ein digitales Museum zum Design der Moderne. Hierfür wird das Historische Fotoarchiv des Rat für Formgebung digitalisiert und online zur Verfügung gestellt.
Rat für Formgebung
Der Rat für Formgebung zählt zu den weltweit führenden Kompetenzzentren für Kommunikation und Wissenstransfer im Bereich Design, Innovation und Marke. Seinem Stifterkreis gehören aktuell mehr als 350 Unternehmen an. Der Rat für Formgebung wurde 1953 auf Initiative des Deutschen Bundestages gegründet, um die Designkompetenz der deutschen Wirtschaft zu stärken. Seine vielseitigen Aktivitäten verfolgen ein Ziel: die nachhaltige Steigerung des Markenwerts durch den strategischen Einsatz von Design zu kommunizieren.
Designwissen.net
Design wird heute zunehmend in den Unterricht integriert, doch fehlt es immer noch an weiterführenden Informationen und Materialien sowie konkreten Vermittlungsbeispielen für die Praxis. Um diese Lücke zu schließen, entstand schon 2009 die kostenfrei zugängliche Internetplattform Designwissen.net – initiiert von Profin. Marion Godau (FH Potsdam), Dipl. Des. Traugott Haas (Universität Vechta), Prof. Dr. Johannes Kirschenmann (Akademie der Bildenden Künste München) und Dr. Werner Stehr (Kassel). Die Website vermittelt grundlegendes Designwissen, informiert zu historischen und aktuellen Entwicklungen und fördert den Diskurs. Ein erweitertes Content-Angebot soll in Zukunft nicht nur im Fachunterricht, sondern interdisziplinär genutzt werden können.
Kontakt:
Stiftung Deutsches Design Museum
Julia Kostial
Friedrich-Ebert-Anlage 49
60327 Frankfurt am Main
T. +49 (0) 69 - 24 74 48 638
kostial@deutschesdesignmuseum.de
Für Presserückfragen:
favourized
Katja Silbermann
Pestalozzistraße 99
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T. +49 (0) 163 499 66 33
katja.silbermann@favourized.com