Design for Democracy

Demokratie Workshops im Rhein-Main-Gebiet

Anlässlich ihrer Bewerbung zum World Design Capital 2026 veranstaltet die Region Frankfurt RheinMain vom 08. September bis zum 23. Oktober 2022 eine Städte-Tour unter dem Motto DESIGN FOR DEMOCRACY – ATMOSPHERES FOR A BETTER LIFE. Die Stiftung Deutsches Design Museum unterstützt diese Aktion im Rahmen ihrer Initiative Entdecke Design mit einem partizipativen Plakatworkshop-Angebot für Schüler:innen und alle Interessierten. Die eindrücklichsten Entwürfe werden vor Ort und digital präsentiert.
 

An vielen Orten dieser Welt macht Demokratie eine schwierige Phase durch. Doch gerade in einer Zeit, in der sich populistische Strömungen und autokratische Systeme auf dem Vormarsch befinden, sind wir Menschen aufgerufen, über unsere Werte und deren Schutz nachzudenken und uns neu zu positionieren.

Dabei ist es besonders für junge Menschen wichtig, zu verstehen, dass demokratische Werte wie beispielsweise unsere Freiheit keine Selbstverständlichkeit sind, sondern die Früchte einer Staatsform, für die unsere Vorfahren unter widrigsten Bedingungen kämpfen mussten.

In ihrer Bewerbung zum World Design Capital greift das Rhein-Main-Gebiet diese Gedanken unter dem Motto DESIGN FOR DEMOCRACY - ATMOSPHERES FOR A BETTER LIFE auf. Eine Kandidatur, die wir als Akteur der Kultur- und Kreativwirtschaft unserer Region sehr gerne unterstützen.

In den Monaten September und Oktober tourt das feuerrote Werkstattwagen der World Design Capital Kampagne durch das Rhein-Main-Gebiet, um Schüler:innen und Besucher:innern über die Geschichte und die Entwicklung des demokratischen Gedankens in unserer Welt und unserem Land zu informieren.

Doch was genau kann Design für Demokratie tun? Mit unserem Workshop Design for Democracy finden Schüler:innen darauf eine spannende und leicht verständliche Antwort. Denn der Designprozess ist prädestiniert dafür, junge Menschen dabei zu unterstützen, die eigenen Werte zu definieren und zu proklamieren.

Inspiriert durch junge Designer:innen vor Ort kreieren die Teilnehmer:innen eine der grundlegendsten und ältesten Ausdrucksformen, um die eigene Meinung oder das eigene Ansinnen kundzutun: das Plakat.

Entstanden im politischen Flickenteppich der Weimarer Republik, zierte das Plakat - beeinflusst von Art Deko und Bauhaus - seither unzählige Litfaßsäulen und Anschlagtafeln mit Botschaften, Graphiken und Symbolen, um den zahlreichen Stimmen unserer damals noch sehr jungen Demokratie Ausdruck zu verleihen.

Als Protest- oder Positionierungselement ist es seither nicht mehr aus unserem politischen Leben wegzudenken. Doch, um ein Plakat zu erstellen, muss man sich zunächst mit dem beschäftigen, was darauf zu lesen sein soll: die Botschaft.

Um sich über ihre Aussage im Klaren zu werden, lernen die Schüler:innen durch eine den Workshop begleitende Handreichung zunächst die Grundzüge der Geschichte unserer Demokratie, die wiederum eng mit der Geschichte des Plakats verbunden ist.

Die Teilnehmer:innen erkennen die Bedeutung von Regeln für unser friedliches Zusammenleben und verstehen die Herausforderungen unserer Zeit als eine demokratische Bewährungsprobe. Spätestens an dieser Stelle wird Politik plötzlich lebendig und zu einem aktiv steuerbaren Gut. Erste Gedanken und zu proklamierende Bedürfnisse formen sich.

In der Wahl ihrer Botschaften sind den Schüler:innen nahezu keine inhaltlichen Grenzen gesetzt. Es darf frei kreiert werden. Mit Hilfe von Klebebuchstaben, Schablonen und einem bunten Portfolio an Materialien tupfen, kleben oder sprühen sie, was immer in ihrem Wertegefüge Vorrang hat.

Die dabei erzielte Erkenntnis ist fundamental: Man muss kein Profi sein, um die Politik oder unsere Gesellschaft mit den eigenen Gedanken und Wünschen zu beeinflussen. Ganz egal, ob Banker:in, Bäcker:in oder Schüler:in - jeder Mensch kann seine Meinung kundtun. Jede Botschaft hat das Potential, wichtig zu sein. Für ihren Absender:innen und für viele Adressat:innen.

So entstehen Plakate zum Tierschutz, für vegane Ernährung oder den Klimaschutz betreffend. Die Ergebnisse sind ebenso mannigfaltig und bunt, wie die Herausforderungen, die unsere Gesellschaft zu meistern hat.

Die einprägsamsten und außergewöhnlichsten Arbeiten erfahren eine besondere Beachtung und werden öffentlichkeitswirksam präsentiert. Das World Design Capital Mobil ist noch bis zum 23. Oktober 2022 auf den Straßen des Rhein-Main-Gebietes unterwegs.

Den Routenplan der Tour, die entstandenen Plakate sowie den aktuellen Stand zur Bewerbung finden Sie hier:
 

Design for Democracy

 

Trägerschaft der Bewerbung Frankfurt RheinMain. World Design Capital 2026 ist die Stadt Frankfurt unter Federführung des Dezernats für Kultur und Wissenschaft in Kooperation mit den Städten, Kreisen und Gemeinden der Region Frankfurt RheinMain und dem Land Hessen, unterstützt durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain und auf Initiative der Werkbundakademie Darmstadt e.V..

Impressionen Workshops

Gefördert durch den Kulturfonds Frankfurt RheinMain